Vorschlag der EU-Kommission ausgebremst
Malta und Luxemburg blockieren Vorstoß für Steuertransparenz von Konzernen. Unternehmen, die in der EU aktiv sind und einen Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro aufweisen, sollten demnach ihre Steuerzahlungen nicht nur den Behörden, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen (“Public Country-by-Country-Reporting”). Schätzungen zufolge entgehen Ländern in der Europäischen Union jährlich 50 bis 70 Milliarden Euro an Einnahmen durch Steuervermeidung.
Die EU-Staaten haben die Einführung von mehr Steuertransparenz für Konzerne in Europa vorerst geblockt. Im Kreis der Industrie- und Wirtschaftsminister fand sich am Donnerstag in Brüssel keine ausreichende Mehrheit für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission . Deutschland enthielt sich. Die Kommission hatte 2016 im Zuge der Veröffentlichung der sogenannten Panama Papers um Briefkastenfirmen in Steueroasen vorgeschlagen, dass multinationale Konzerne ihre entrichteten Steuerabgaben öffentlich machen müssten. Damit sollte Steuervermeidung stärker bekämpft werden.